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Reiseberichte und mehr

Ägypten 2010

  • 06.06.2010- Vorbemerkungen
  • 07.06.2010- Anreise
  • 08.06.2010- 1. Arbeitstag
  • 09.06.2010- 2. Arbeitstag
  • 10.06.2010- 3. Tag (ohne Arbeit)
  • 11.06.2010- 4. Tag (ohne Arbeit)
  • 12.06.2010- 5. Tag
  • 13.06. + 14.06.2010
  • 15.06.2010- Dienstag
  • 16.06. + 17.06.2010
  • 18.06.2010- Freitag
  • 19.06.2010- Samstag
  • 20.06. + 21.06.2010
  • 22.06. + 23.06.2010
  • 24.06.2010- Donnerstag
  • 25.06.2010- Freitag
  • 26.06.2010- Samstag
  • 27.06. + 28.06.2010
  • 29.06.2010- Dienstag
  • 30.06. + 01.07.2010
  • 02.07.2010- letzter Tag


  • Sontag, 06.06.10

    Morgen geht's los! Ich bin schon tierisch aufgeregt.
    Der Flug geht von Stuttgart um 08:20 Uhr nach Zürich, 40 min. Aufenthalt und dann weiter nach Kairo. In Kairo bin ich dann planmäßig um 14:45 Uhr. Geflogen wird mit der SWISS Airline. In Kairo werde ich dann von einem Fahrer abgeholt und zu meinem "Domizil" für die nächsten 4 Wochen gebracht. Und dann kann es losgehen.
    Zur Erklärung: Meine ehemalige Firma hat an die Fa. Baisch Egypt vor 2 Jahren den Maschinenpark unserer Schreinerei verkauft, da diese zugemacht wurde. Da ich mich mit den größeren CNC-Maschinen sowohl von der Bedienung wie auch mit der Programmierung sehr gut auskenne, soll ich nun helfen, diese in Betrieb zu nehmen und das Personal einzuweisen. Am meisten Bauchweh habe ich aber, dass alles in englisch erfolgen muss, da die Ägypter kein Deutsch können und ich nicht ägyptisch. Aber mein englisch ist auch eher mittelprächtig! Da bin ich mal gespannt, wie das wird.


    Montag, 07.06.10

    Heute morgen gegen 06:30 Uhr hat mich Harald Rabe netterweise zum Flughafen gebracht. Die Nacht davor war wiedermal sehr unruhig. Mit dem Flug selber hat alles super geklappt. Nur die 40 Minuten Aufenthalt in Zürich klangen sehr viel, war dann aber doch knapp. Ich war erst 15 min. vor Abflug im Flugzeug, da man ja erstmal aus dem einen Flugzeug raus muss, mit dem Shuttlebus zur Flughalle und dann nochmal mit einer U-Bahn zum weit entfernten anderen Gate. Davor nochmal Sicherheitskontrolle mit langer Warteschlange. Aber ich durfte auf Nachfrage die FirstClass-Kontrolle benutzen- da geht's schneller. Auf jeden Fall hat's noch gereicht und ich war nicht der Letzte. Beim Anflug in Kairo wieder das Phänomen eines Schweißausbruches wie bei meiner ersten Fahrt nach La Gomera auf der Fähre. Ich glaube, das hängt mit der ganzen Anspannung zusammen, da ich vorm Fliegen keine Angst habe. In Kairo wurde ich dann von einem Fahrer empfangen und wir fuhren zu dem Wohnsitz der Fam. El-Kassas, wo auch ich wohnen werde. Diese wohnen in dem Ortsteil Gizeh, nahe den Pyramiden. Die Fahrt dauerte auch nochmal 1 Stunde, da der Flughafen im Nordosten und Gizeh im Südwesten Kairos liegt. Die Fahrt war dann aber auch schon mal aufschlusssreich. Einerseits die Fahrweise der Ägypter- sehr interessant! Auch wenn auf den großen Straßen nur 2 Spuren sind, wird nicht selten 3spurig gefahren, ständig wird die Spur geschnitten, gehupt. Aber anscheinend funktioniert das. Auch die Gegend war interessant. Die Vororte von Kairo waren viele Hochhäuser, nur halb fertig, verwahrlost. Alles in allem sehr ärmlich. Auch als wir von der Umgehungsstraße dann abfuhren, wurde die Straße unvermittelt zu einem wie man bei uns sagt Wirtschaftsweg. Allerdings war dies auch dann schon wieder sehr im Süden Kairos, dass Zentrum selber habe ich noch gar nicht gesehen. Das Haus meiner Gastgeber liegt dann aber schon in einer eher reichen Gegend. Mein Apartment hat alles, was ich brauche, Fernseher (ich bekomme sogar über Sat. ARD rein), Internetanschluss, einen voll gefüllten Kühlschrank, Klimaanlage usw. Eigentlich wollte die Fam. El-Kassas sich heute nochmal mit mir zusammensetzen. Mal schauen, wann das wird. Wir haben hier übrigens eine Zeitverschiebung von einer Stunde später.

    Bild des Tages:
    Ausblick aus dem Fenster


    Dienstag, 08.06.10

    Zu früh gefreut! Gestern abend bei der Tagesschau lese ich eine Durchlaufschrift, dass ARD auf Hotbird zum 08.06. eingestellt wird- toll!! Aber egal, ich habe meine Multimediafestplatte mit vielen Serien drauf dabei. Aber ob ich überhaupt so groß zum fernsehen komme ... ? Die Nacht war ziemlich warm, da ich die Klimaanlage abgestellt habe, bei dem Lärm kann man ja nicht schlafen. Hat mich an LasVegas erinnert. Da wussten wir auch nicht, ob Klima in der Nacht an oder aus! Habe hier aber trotzdem einigermaßen geschlafen. Heute morgen gegen 8:00 Uhr hat mich dann Moustafa mitgenommen zur Firma Baisch-Egypt. Diese liegt in dem Kairoer Vorort 6th October City. Auf der Karte sah das gar nicht so weit aus, aber wir sind 1 Stunde gefahren, bis wir in der Firma waren. Dieser "Vorort" erscheint auch riesig. Und alles mitten in der Wüste. Eigenartig, die Wohngebäude, alles mehrstöckige Wohnblocks und alle sandfarben. Seltenst mal Büsche oder anderes Grün dazwischen. Wirkt ziemlich drist. O.k. nun aber noch ein paar Worte zu meinem Arbeitstag. Das wird vielleicht etwas branchenspezifisch... ! Also, es hieß ja, die Maschinen laufen soweit! Dem war allerdings bei weitem nicht so. Angefangen bei der Morbidelli ging erstmal der Schwenkarm für den Werkzeugwechsel nicht. Mithilfe SCM haben wir ein defektes Steuerventil ausfindig gemacht, welches man nur auswechseln braucht. An sich kein Problem, wenn man eins hat!! Aber wir haben ja die Morbi auch vorwiegend zum Bohren unserer Schrankseiten genutzt und dafür braucht man den Schwenkarm nicht. Also testen wir mal das Bohraggregat. Alle Bohrer lassen sich einzeln manuell ansteuern, keiner klemmt- schon mal gut. Also, dann fertiges Bohrprogramm testen. Schrankseite zum testen auflegen, mit den Saugern per Schalter festspannen ....- ja da war das nächste Problem, Schalter reagiert nicht. Um genau zu sein, keiner der 4 Schalter reagiert, alle Sauger sind ständig angesteuert! Also ein Schalterblech abgeschraubt, um nach den Kontakten zu sehen- kommen zwei lose Kabel zum Vorschein und der Schalter ist nicht mehr angeschlossen. Die anderen überprüft, überall das selbe, Kabel rausgerissen, keine Zuordnung so mehr möglich. Den Stromlaufplan habe ich zwar gefunden, bin aber kein Elektriker, kann ihn leider nicht richtig deuten. O.k. die Ägypter schauen in den nächsten Tagen nach einem Elektriker. Ansonsten waren dann bloß noch ein paar Ventile zur Ansteuerung der Anschläge defekt, welche man aber eventuell auch weglassen kann. Das wars vorerst bei der Morbi. Gut, dann also zur Homag. Erstmal allgemein an der Spindel und den Werkzeugen selber überall Rost. Da sind schon mal für Zukunft meine Sorgen, ob die Werkzeugerkennung sauber klappt. Dann Maschine einschalten, beim Hochfahren lauter SPS-Fehlermeldungen- na toll! Als nächstes hinten an der Maschine Kühlwasseraustritt und vorne lautes Zischen von Druckluft. Nach einiger Zeit hatten wir dann zwei lecke Wasserschläuche geflickt und einen Druckluftschlauch ausgewechselt. Nach einem Shutdown der Maschine und erneuten Hochfahren waren dann komischerweise die meisten Fehlermeldungen weg. Es gab nur noch ein falsches Signal beim Kantenleimaggregat und beim Tellerwechsler. Nach stundenlangen Telefonat mit Homag konnten wir dann zwei falsch angeklemmte Drähte beim Leimaggregat wieder korrekt anschließen. Nur der Tellerwechsler bleibt ein Problem. Er will partout nicht in die richtige Position, da muss ich morgen nochmal mit Homag telefonieren. Sonst funktioniert kein Einwechseln der Werkzeuge in die Maschine. Außerdem waren auch anfangs die Hälfte der Werkzeuge verschwunden. Aber die sind in einem Schrank hinter der Homag aufgetaucht. Das da keiner schon eher mal dran dachte, da nachzuschauen ... Also, von wegen schnell mal in Betrieb nehmen und die Leute einweisen, das wird wohl nix. Da bin ich echt mal gespannt, wie weit wir kommen. Auf jeden Fall habe ich dann mal gegen 19:00 Uhr gemeint, doch für heute erstmal Schluss zu machen. Eh wir dann weggekommen sind und durch das Gedränge des Strassenverkehrs durch waren, war ich schließlich 20:30 Uhr in meinem Apartment. Für den ersten Tag ganz schön lang, würde ich sagen.


    Mittwoch, 09.06.10

    Eigentlich wollte ich ja nicht jeden Tag schreiben, aber was solls. Die Nacht war nicht ganz so toll. Irgendwann haben 2 Hunde angefangen zu bellen und wollten überhaupt nicht aufhören. Schon wieder ein Bezug zu meinen früheren Auslandsreisen- die Hundebegegnungen auf La Gomera. Nun noch schnell die neuesten Ereignisse im "Gschäft". Erstmal musste ich eine Änderung an der Homag zurücknehmen. Habe nach einigem Grübeln festgestellt, dass die Drähte am Verleimaggregat doch nicht falsch verkabelt waren. Kann ja mal passieren ... Habe dann wieder mit dem Herrn Brenner von Homag telefoniert zwecks des Tellerwechslers. Den Herrn Brenner kannte ich auch noch aus Baisch-Zeiten, wir haben uns ziemlich gut verstanden. Auf jeden Fall meinte er, ob nicht dort die Anschlüsse vertauscht worden sind, und der Antriebsmotor dem entsprechend falschrum läuft. Also Drähte vertauscht und testen. Motor ruckt nur noch, bewegt sich gar nicht mehr. Auch nach erneutem umstecken keine Bewegung. Der nächste Vorschlag von Herrn Brenner war dann, den Motor und Antrieb auszubauen und zu reinigen. Ok. da das länger dauern wird, erstmal nächstes Problem angesprochen- Kontrolleuchte der linken Trittschutzmatte immer an. Hatte gestern nach der Verkabelung geschaut, diese war definitiv nicht korrekt. Nach korrekter Verkabelung lies sich jedoch die Trittschutzmatte nicht mehr quittieren. Nach einigen Tests zusammen mit Herrn Brenner haben wir festgestellt, dass diese Matte defekt ist. Also diese abgeklemmt, ist zwar von der Sicherheit her nicht ganz o.k., aber hier in Ägypten ... Nun ans nächste Problem, kein Vakuum an den Saugern. Vakuumpumpe getestet- es wird kein Vakuum erzeugt. Hinweis von Herrn Brenner, dass bei Erstinbetriebnahme an einer bestimmten Stelle Wasser aufgefüllt werden muss. Und nach so langer Zeit war das eine gewisse Erstinbetriebnahme. O.k. aufgefüllt, Pumpe angeschaltet und tatsächlich, Vakuum wird aufgebaut. Nur ...., auf einmal leckt auch die Pumpe wie Sau. Super, irgend eine Dichtung wahrscheinlich. In Deutschland würde man die Pumpe zu einer Fachwerkstatt bringen lassen. Aber hier in Ägypten ist man auf sich alleingestellt. Also erstmal Pumpe ausgebaut und dann der Versuch, sie auseinander zu nehmen. Das hat schon ziemlich lange gedauert. An einer Stelle wusste ich einfach nicht mehr weiter. Also hat Moustafa seine Kollegen gebeten, zu helfen. In der Zwischenzeit habe ich mich um den Tellerwechsler gekümmert, Motor und Antrieb ausgebaut, alles gereinigt, wieder zusammengebaut und .... yes- es funktioniert. Thema Tellerwechsler ist abgehakt. Die Kollegen hatten es inzwischen tatsächlich geschafft, den Pumpenmotor komplett zu zerlegen. Ja, und nun? Habe alle Dichtungen gereinigt und eine Stelle neu abgedichtet, aber ob es das wirklich bringt? Da bin ich sehr skeptisch! Inzwischen war es schon wieder 18:00 Uhr und die meisten Arbeiter waren schon eine Weile weg. Heute ist nämlich bei denen Freitag, d.h. morgen und übermorgen ist Wochenende. Also haben wir auch Schluss gemacht. Den Zusammenbau der Pumpe erledigen wir dann am Samstag. Keine Ahnung, was wir tun, wenn die nicht dicht ist. Heute abend war ich dann noch im hauseigenen Swimmingpool auf der Dachterasse mit super Blick auf die Pyramiden. Und ich habe inzwischen auch ZDF auf Hotbird. Allerdings .... - "aus lizenzrechtlichen Gründen" sehe ich während der Fussballmeisterschaft auf diesem Sendeplatz ZDFneo, also kein Fussball!

    Bild des Tages:
    Ausblick von der Dachterasse


    Donnerstag, 10.06.10

    Heute also mein erster freier Tag in Ägypten! Da von Seiten der Ägypter für heute nichts geplant war- sie wollen morgen mit mir zu den Pyramiden- war ich auf mich allein gestellt. Nach einem erholsamen langen Schlaf und einem ausgiebigen Frühstück habe ich morgens den Ort Gizeh auf eigene Faust erkundet. Wenn man auf den Hauptstrassen läuft, wird man alle Nase lang von irgend jemanden angesprochen. Entweder der Taxifahrer, der einem die Stadt zeigen will oder ein Händler, der dir alles Mögliche zum halben Preis anbietet. Auch wenn man gleich kein Interesse bekundet, wird man trotzdem in ein Gespräch verwickelt, woher man kommt, wie es einem so geht und ob man nicht doch etwas braucht. Ich habe dann die Leute meistens vertröstet, dass ich vielleicht morgen nochmal vorbei komme. An den großen Strassen sind auch die Hotels und Geschäfte- Hier sieht alles oft ganz gut aus. Die Nebenstrassen sind aber meistens ziemlich staubig und verdreckt. Überall wird gebaut, allerdings sehen manche Baustellen auch ziemlich verlassen aus. Zum Mittagessen wurde mir das Mövenpick-Hotel empfohlen, allerdings gibt es dort erst ab 12:00 Uhr Mittag. Ich war aber schon eine halbe Stunde eher da, also habe ich es im nächsten Hotel, dem Le Sphinx, probiert. Ich war zwar in einem großen Speisesaal mit Kronenleuchtern an der Decke der einzige, aber es gab schon was. Das Interessante ist, dass man hier für einen Einheitspreis (80 pounds) sich an einem Büfett bedienen kann. Es gab ein Salatbüfett, Reis, Pasta, Lamm, Geflügel, irgend einen frittierten Fisch und ein Extra-Büfett mit Nachtisch. Die Salate haben sehr typisch arabisch geschmeckt, aber ansonsten war das Essen gut. Getränke kosteten extra, so dass ich für Essen, 1 große Flasche Wasser, 1 Espresso und Trinkgeld 120 pounds bezahl habe, also knapp 18 Euro. Nachdem ich wieder zu Hause war, habe ich eine ganze Zeit auf der Dachterasse verbracht, mich in Swimmingpool abgekühlt und gelesen.
    Vom Verständigen her geht es eigentlich ganz gut. Denen Ihr englisch verstehe ich ganz gut, da sie auch versuchen, sich einfach auszudrücken. Ich selber verwechsle manchmal Wörter, manche muss ich nachschlagen. Aber es geht. In der Firma ist eh mein meistgebrauchter Satz: "I try it" oder "We can try it"- Ich versuche es oder Wir können es versuchen ... Das Essen ist auch o.k. In meinem Kühlschrank ist viel Gemüse, Butter, Eier, Käse, Putenschinken usw. Als Brot gibt's zwar nur so abgepackte Toasts, aber das geht schon. In der Mittagspause hat bisher Moustafa Essen besorgt. Einmal gab es Pizza und das andere Mal gab es koscheres Essen- war sehr lecker! Apropos Moustafa, er war vorhin mit einem Bekannten hier. Dieser hat den Fernseher so eingerichtet, dass ich nun auch die WM schauen kann und tausend andere Programme. Zwar nur in englisch- aber was Tor (im Sport) heißt, weiß ich schon ;-). Ich hatte gar nicht extra darum gebeten, die kamen von ganz allein.

    Bild des Tages:
    Mövenpick-Resort


    Freitag, 11.06.10

    Moustafa hatte mir gestern nochmal gesagt, dass heute ein Kollege vorbei kommen würde, um mir die Pyramiden zu zeigen und anschließend Mittagessen zu gehen. Nachdem ich bis 12:00 Uhr gewartet habe, war es mir aber zu blöd und ich bin alleine los. Zum Essen war ich diesmal im Mövenpick-Resort. Allerdings nicht im Restaurant, sondern am Swimmingpool gab es eine Bar, wo man auch Mittagessen konnte. Dann bin ich zu den Pyramiden gelaufen und das Abenteuer konnte beginnen ...
    Bevor man zum Haupteingang kommt, waren unterhalb dessen die Fußwege abgesperrt, so dass man kurz auf die Straße musste. Doch vorher bin ich von einem Mann links auf einen Platz gelotst wurden mit der Begründung, hier wäre der Eingang. Bald sah ich aber auf dem Platz ein flaches, verfallenes Gebäude und lauter einfache Pferdekutschen drum rum. Da war mir klar, dass er mir so eine Fahrt andrehen wollte. Daraufhin machte ich schnurstracks wieder kehrt. Er versuchte zwar, mich noch umzustimmen mit dem Hinweis auf die langen Wegstrecken zwischen den Pyramiden. Aber ich lies ihn einfach stehen. Bei den Ticket's die nächste Story. Ich verlangte ein Ticket für die Pyramiden und bekam eines für 100 pounds. Machte mich zwar erst stutzig, da ich was von 60 gelesen hatte. Aber kann ja teurer geworden sein. Am Eingang dann wurde mir erklärt, dass ich anstatt ein Ticket für den Gesamteintritt ein Ticket für den Eintritt in die Cheops-Pyramide gekauft hätte. Also nochmal zahlen und zwar die 60 pounds. Eigentlich hätte ich das andere Ticket zurückgeben sollen, da ich auch schon gelesen hatte, dass sich das Innere der Cheops-Pyramide nicht wirklich lohnen soll- was sich dann auch bestätigte. Aber wie das so ist in dem Moment, sagt man sich, was solls. Und genau damit rechnen die. Im Gelände wird man dann gleich angesprochen, dass man sein Ticket vorzeigen soll. In dem Moment denkt man auch, die gehören hier her. Der Typ will mich dann gleich irgendwo langführen und ich merke, der ist auch bloß auf mein Geld aus. Habe ihn stehen lassen und mir dann als erstes die Cheops-Pyramide angeschaut. Diese ist die größte der drei Pyramiden. Schon gigantisch, wenn man am Fuße dieser Pyramide steht. Dann gings hinein. Vorher musste man eigentlich noch seine Kamera abgeben. Aber da hatte ich auch gelesen, dass ein kleines "Bakschisch" (Trinkgeld) helfen kann. Und tatsächlich, für 5 pounds durfte ich meine Kamera mit hineinnehmen. Bald ging es ziemlich steil und eng (1m Raumhöhe) einen Gang nach oben, später nochmal einen zweiten Gang, dessen Decke aber sehr hoch war. Und dann war man in einem Raum, ca 5 x 11 m und in einer Ecke eine leere Granitwanne. Hier drin ist es dunkel, sehr heiß und stickig. Dies ist also die Königskammer mit dem Sarkophag. Naja, im Internet liest sich das interessanter, wie es dann aussieht. Wieder draussen angekommen, ging es weiter zu der Chephren-Pyramide. Diese hat an der Spitze einen kleinen "Überzieher", Reste einer Kalksteinverkleidung. Unterwegs hat mich dann ein Kameltreiber angesprochen. Ich sollte doch ein Bild von ihm machen. Aber da wusste ich auch schon, dass sie dann dafür Geld wollen. Dummerweise habe ich mich aber auf ein Gespräch eingelassen, er hat mich auch wieder rumführen wollen. Um meine Ruhe zu haben, gab ich ihm dann 5 pounds. Dies sah ein Uniformierter und sagte mir dann, dass dies nicht gut ist. Allerdings hat mich später wiederum ein anderer Uniformierter selber um ein wenig Geld gebeten ... Eigentlich wollte ich auch in diese Pyramide, allerdings kostete das wieder extra Eintritt, so dass ich das erstmal ließ. Nun ging es weiter auf dem alten Prozessionsweg von der Chephren-Pyramide zur Sphinx. Direkt ran kommt man allerdings nicht. Sie ist eingezäunt. Nichts desto trotz ist auch sie ein imposantes Bauwerk. Nachdem ich noch über den östlichen Friedhof gegangen bin, der aussieht wie lauter kleine verfallene Pyramiden, reichte es mir aber auch. Es war schließlich auch wieder ziemlich warm, 34° und keine Wolke am Himmel. Die Pyramiden zu sehen hat sich auf jeden Fall gelohnt. Allerdings als fader Beigeschmack sind die vielen Einheimischen auf dem Gelände, die nur an dein Geld wollen und genau so die Verwaltung zu nennen. Viel Bemühungen um Erhaltung und Pflege der Anlagen lies sich nicht erkennen.
    Ach übrigens, im Apartment wieder angekommen, hatte ich einen Zettel von dem Kollegen an der Tür, dass er da war und mich nicht angetroffen hat ...

    Bild des Tages:
    Die Sphinx und die Chephren-Pyramide


    Samstag, 12.06.10

    Heute morgen gings nun wieder los. Als erstes die Pumpe von der Homag wieder zusammen bauen. Ging ganz gut, bis auf das ein kleines Teil weg war. Aber da konnten wir improvisieren. Angeschlossen und gestartet- natürlich lief wieder Wasser raus. Nach langem hin und her meinte ein Kollege, ob es nicht daran liegt, dass die Phasen vertauscht wurden, der Motor also falsch herum lief. Und das war es dann auch!! Richtig rum angeschlossen, sofort wurde Vakuum erzeugt, doch Wasser lief trotzdem aus. Da war dann meine Idee, dass wir nie hätten Wasser einfüllen brauchen, die Pumpe im Moment zu viel hat. Also liesen wir sie einfach mal laufen. Klang manchmal nicht so gut, aber tatsächlich, irgendwann lief kein Wasser mehr aus und die Wasserkontrollanzeige fiel auch nicht. Oh mann, alles umsonst gewesen oder vielleicht auch schlimmer. Denn unser "fachmännisches" Zerlegen hat die Pumpe bestimmt nicht besser gemacht. Aber so ist das, wenn man keine richtige Ahnung hat. O.k. nun konnte ich denen endlich mal bissle was zeigen. Kleines Programm geschrieben mit Schrupp- und Feinfräser, Saugerpositionierung. Erklärt und Programm gestartet, wunderbar gelaufen. Dann nochmal das ganze, nun aber mit Kante anleimen. Hier dann also das nächste Problem, Kantenvorschub stoppt nicht. Nachdem ich da eine Weile rumgetüftelt habe und einen neuen Test starten wollte, erzeugte auf einmal die Pumpe wieder nicht genug Vakuum. Eventuell Überhitzung? Sie war auf jeden Fall ganz schön heiß. Also Maschine aus und morgen weiter sehen. Dann sind wir noch ein wenig zur Holzma, eine Plattenaufteilsäge. Diese läuft sogar im Moment anstandslos. Hier ist allerdings das Problem, dass die Bedienungsanleitung nur in Deutsch ist. Die Ägypter können damit also nicht viel anfangen. Doch ich habe an der Maschine nie gearbeitet, nur mal eine Kurzeinweisung erhalten. Das heißt, ich muss mich auch erst einmal in die Materie einlesen. Aber wir haben ja Zeit ....!
    Da ich heute nix fotografiert habe, gibt's ein Bild von gestern.

    Bild des Tages:
    Blick auf Kairo


    13.06. + 14.06.10

    Diesmal habe ich 2 Tage zusammengefasst. Ja, auch gestern, am Sonntag musste ich arbeiten. Dafür hatte ich ja Donnerstag und Freitag frei. Die Probleme mit der Pumpe beschäftigten uns nun auch diese beiden Tage. Doch heute kam ich auf die blendende Idee, das komplette Kühlwasser zu wechseln. Also erstens kam total rostbraune Brühe raus und zweitens viel zu wenig. Denn die Füllstandsanzeige war so verkeimt, dass sie immer voll angezeigt hat. Also geleert, ausgespült und neu befüllt und nun läuft sie endlich anstandslos. Ich hatte ja auch schon erwähnt, dass uns ein paar Druckluftschläuche geplatzt sind. Nachdem das nun wieder vorkam, vermuteten wir einen zu hohen Luftdruck. Das Manometer zeigte jedoch gar keinen Druck an. Nach einigem Tüfteln und Ausprobieren habe ich am Zeiger bissle rumgespielt und siehe da, er war verklemmt. Nun konnten wir auch den richtigen Druck einstellen. Gestern haben wir dann noch einige Zeit an der Holzma verbracht. Ich mußte mich nun auch erst mal in die Materie einlesen und ausprobieren. Allerdings haben wir nun hier schon so gut wie alles im Griff. Nur das Nuten will nicht klappen, da wird das Teil immer komplett durchgesägt. Da hilft wahrscheinlich auch nur wieder ein Anruf. Heute habe ich mich dann noch dem Problem des Kantenleimaggregats an der Homag gewidmet. Nachdem ich selber keinen Rat mehr wusste, habe ich wieder mit Homag telefoniert. Die können sich ja über Modem in die Maschine einwählen und sich alles anschauen. Allerdings scheint unser Problem etwas größer zu sein, denn der Techniker brauchte auch ziemlich lang. Und irgendwann wurde dann immer wieder die Modemverbindung gekappt. Da es nun schon wieder 18:00 Uhr war, haben wir hier Schluss gemacht und schauen morgen weiter.
    Das Spiel gestern habe ich auch gesehen, Kommentar in französisch. Also, ich bin ja kein so großer Spezialist und die Australier waren meiner Meinung nach auch nicht so toll. Aber das Zusammenspiel, die Pässe, so muss Fußball aussehen! Also mir hat's gefallen. Hoffentlich werden die Deutschen nun nicht übermütig!


    15.06.10- Dienstag

    Gerade heute war dann Moustafa spät dran, so dass ich Angst hatte, zu spät anzukommen, wenn der von Homag anruft. Aber natürlich hat er sich nicht gemeldet. War aber auch gut so, denn wir hatten dann auch gleich mal eine Stunde Stromausfall. Da ging dann erstmal gar nix. In der Zeit habe ich bissle die Vorkappstation gereinigt und geschmiert. Dann kam auch ein Elektriker, der sich um die abgerissenen Kabel kümmern sollte. Nach dem Mittag ist er nicht mehr aufgetaucht und Moustafa meinte nur, er wäre noch nicht fertig. Auf der Homag haben wir dann sogar noch richtig was produziert. Und zwar wollten die einen Ausschnitt für ein ovales Waschbecken in 3 Vollkernplatten haben. Habe ich gleich direkt an der Homag programmiert. Nur unsere Diamantfräser sind alle hinüber. Da müssen sie unbedingt einen neuen kaufen. Musste nämlich ganz schön langsam fahren, damit der Fräser nicht verbrennt. Später rief dann tatsächlich noch Homag an. Nach einer Weile meinten sie dann, dass entweder der Drehgeber oder dessen Stromkabel nicht in Ordnung ist. Dies müsste aber ein Elektriker vor Ort prüfen. Also hier erstmal wieder Stillstand. Habe dann über die manuelle Kantenzufuhr mir das Leimbild auf der Kante angesehen. An einer Stelle null Leimauftrag! Also auch hier weiter prüfen, was Sache ist. Erstmal habe ich das Aggregat gereinigt. Morgen sehen wir weiter.
    Interessant im Straßenverkehr sind auch die Verkäufer. Gerade an der RingRoad, wo oft Stau ist, laufen dann einzelne Personen an den Autos vorbei und bieten irgendwelche Kleinigkeiten an, z.B. Erfrischungstücher, Riechbäume fürs Auto oder Beutel mit Tee drin. Genauso stehen am Rand immer mal wieder welche mit einem Wagen, wo eine große Kanne und ein Wasserbehälter drauf stehen und bieten ebenso zu trinken an. Nur, ich habe noch nie gesehen, dass da irgend jemand was kauft! Also, wenn die davon leben müssen ....

    Bild des Tages:
    Die Dachterasse


    16.06. + 17.06.2010

    Was gibt's von gestern zu berichten? Also das Interessanteste war die Temperaturanzeige in Moustafas Auto, als wir Feierabend machten. Anfangs war die Außentemperatur 43° und fiel dann nach einer Weile "rapide" auf 39° Celsius. Das sind Temperaturen, und da soll man schaffen! Ansonsten habe ich noch einige Tests mit dem Verleimaggregat gemacht. Aber so richtig perfekt ist es noch nicht. Muß ich später noch mal schauen. Dann hat Moustafa mal selber was an der Maschine programmiert und gestartet. Später sind wir dann noch an die Holzma und haben mit dem Service telefoniert. Nach einigen Checks war klar, dass auch hier etwas defekt ist, und zwar ein Hydraulikanschlag. Deswegen funktioniert auch das Nuten nicht. Muss repariert oder ausgetauscht werden.
    Heute war ich Gast von Herrn Dr. Lenzen und seiner Frau. Diese sind im Mövenpickresort untergebracht und ich war morgens erst einmal zum Frühstück eingeladen. Dann waren Herr Lenzen und ich (seiner Frau ging es nicht so gut) in Sakkara, wo die älteste Pyramide steht. Dies ist eine 60m hohe Stufenpyramide. Diese kann man nur von außen betrachten. Drumherum ist ein riesengroßer Vorhof, der von einer hohen Mauer umgeben war. Von dieser steht nur noch der Eingang. Außerdem waren wir in einem anderen Grab, wo noch sehr gut erhaltene Reliefarbeiten zu sehen waren. Auf dem Gelände hatten wir einen Führer, der uns alles sehr gut erklärt hat. Was die einzelnen Symbole bedeuten, die Geschichte der Pyramide und vieles mehr. War zwar in englisch, aber ich habe alles ziemlich gut verstanden und es war sehr interessant. Dann sind wir noch in die Innenstadt Kairos gefahren und haben uns den berühmten Bazar Khan el-Khalili angeschaut. Hier kann man alles mögliche kaufen, natürlich auch alle möglichen Souvenirs. Aber interessant waren vor allem die Gewürz- und Parfümhändler. Da roch es überall wunderbar orientalisch. Und ein Treiben auf dem Markt, ständig wird man angesprochen und umworben.
    Heute abend bin ich dann noch zum Abendessen eingeladen. Mal sehen, wo wir hingehen.

    Bild des Tages:
    Der Markt "Khan el-Khalili"


    18.06.2010- Freitag

    Gestern abend hatte dann Zaid el Kassas, der Großvater von Moustafa, den Herrn Dr. Lenzen und mich zum Abendessen ausgeführt. Wir gingen in das Fischrestaurant Christo in unmittelbarer Nähe der Pyramiden. Interessant war, wohin wir zuerst gingen, nämlich in die Küche. Dort begutachtete Zaid erstmal in aller Ruhe den Fisch und suchte unser Essen raus. Dann saßen wir auf einer schönen Dachterasse und liesen es uns gut gehen. Am Anfang gab es frittierte Calamari und Scampis. Dazu Gemüse und ein Fladenbrot, Baladi genannt, mit Dip. Der Fisch zum Hauptgang kommt aus dem Mittelmeer und war auch sehr lecker angemacht. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es eine Dorade war. Dazu natürlich ägyptischen Weißwein. Heute morgen hab ich mich aufgemacht, die Pyramiden noch einmal zu besuchen. Erstens hatte ich beim ersten Besuch es versäumt, die berühmte Sonnenbarke zu besichtigen. Dies ist ein sehr gut erhaltenes Totenschiff, welches Cheops ins Jenseits befördern sollte. Und außerdem wusste ich nun, wie ich den Einheimischen begegnen muss und konnte mir dadurch doch einiges nochmal in Ruhe anschauen. Allerdings war es heute wieder extrem warm, 40° Celsius! Ich war circa 3 Stunden unterwegs und war danach fix und fertig. Vor allem, weil ich auch nicht extra noch etwas zu trinken mitnehmen wollte. Im Apartment bin in dann gleich in den Swimmingpool gegangen, bevor dann das Fußballspiel begann.

    Bild des Tages:
    Die Sonnenbarke


    19.06.2010- Samstag

    Normalerweise wollten wir heute nur am PC arbeiten. Aber es ist wieder ganz anders gekommen ... Angefangen haben wir tatsächlich mit dem installieren von AutoCAD und WoodWOP- eine Software zur Programmierung für die Homag. Außer dass beim DXF-Import eine deutsche Meldung kommt, obwohl alles in englisch installiert ist, lief alles glatt. Dann habe ich Moustafa einige Beispiele gezeigt und ihn selber etwas programmieren lassen. Dieses Programm wollten wir per Diskette an die Maschine übertragen und uns dort anschauen. Also Maschine gestartet ... und als erstes wieder starkes Rauschen. Wieder einmal ein Luftdruckkabel geplatzt. Eins, nein es waren dann doch gleich mal 2, die wir austauschen mussten. Nun die Diskette ins Laufwerk und Zugriff starten. Kein Zugriff möglich- wahrscheinlich Laufwerk im Eimer! Also ausgebaut, um zu sehen, ob wir ein anderes einbauen können. Wäre aber zu schön gewesen. Dies ist ein uraltes SCSI-Laufwerk mit 50poligen Anschluss. Sowas gibt's gar nicht mehr. O.k. was solls, normalerweise soll ja auch der Netzwerkanschluss genutzt werden. Und hier das nächste Kuriosum, Netzwerkkarte mit AUI-Stecker geht auf Transceiver mit BNC-Anschluss, beides alte Ethernet-Anschlüsse. Also brauchen wir auch hier einen neuen Transceiver von AUI zu RJ45. Und zu guter Letzt, die Vakuumpumpe verliert nur noch Wasser, also eindeutig Dichtung im Eimer! Ich glaube, das reicht für einen Tag!!


    20.06. + 21.06.2010

    Ich wurde darauf hingewiesen, dass ich nicht erzählt habe, wer der Herr Dr. Lenzen ist. Also, dieser jener war der ehemalige Geschäftsinhaber der Firma Karl Baisch GmbH mit Sitz in Weinstadt-Beutelsbach. Also mein ehemaliger Chef! Wie die Kooperation mit den Ägyptern zustande kam, weiß ich gar nicht, aber wir halfen ihnen sozusagen beim Aufbau und gaben ihnen unser KnowHow. Durch diese Beziehungen entwickelte sich eine Freundschaft zwischen Herrn Dr. Lenzen und der Familie El-Kassas. Und da der Großvater von Moustafa seinen 80sten hatte, war Dr. Lenzen und Frau in Kairo. Außerdem war Herr Dr. Lenzen die Person, die mich sozusagen hierher vermittelte.
    Was war gestern? Wir sassen fast den ganzen Tag im Büro vor dem Computer. Und das war auch gut so, denn draußen hatten wir Spitzenwerte von bis zu 48° Celsius! Das ist sogar den Ägyptern zu heiß. Ich habe in AutoCAD eine Tool-Sammlung installiert, die das programmieren für die Morbidelli einfacher macht. Die größte Arbeit war dann aber, dass wir alles übersetzen mussten, da die Toolsammlung in deutsch ist. Das heißt, die dafür verantwortliche Datei modifizieren. War ganz schön viel Arbeit, aber wir haben es geschafft. In AutoCAD wird dann eine dxf erstellt und diese im nächsten Programm, Morbigraf, weiterverarbeitet. Doch dieses konnten wir nicht installieren, da das Programm nur mit Dongle funktioniert. Dieser wiederum braucht aber am Computer eine parallele Schnittstelle, auf gut deutsch, einen alten Druckeranschluss. Diesen haben aber die neuen Computer nicht mehr. Also musste ein Adapter auf USB her. Dann war ein Elektriker da, der das Kabel an der Homag- Vorkappstation und den Drehgeber prüfen sollte. Das Kabel hat er geprüft, war auch ok.. Aber bei dem Drehgeber meinte er immer, das wäre ein Motor und dieser müsste laufen, damit mann ihn prüfen kann. Ja, was heißt jetzt Drehgeber auf englisch. Ich hab versucht, ihm zu erklären, welche Rolle das Teil spielt. Irgendwann verstand er auch dann, dass es kein Motor ist. Aber geprüft hat er das Teil trotzdem nicht. Also muss ich wohl nochmal Homag anrufen.
    Heute früh hab ich erstmal den Pumpenmotor aus dem Gehäuse ausgebaut, da es hieß, er soll nun doch weggebracht werden. Dann haben wir einfach mal die Pumpe von der Morbidelli hier angeschlossen. Und tatsächlich, es funktioniert mit dieser. Dann war auch der USB-Adapter da, aber das hat nicht so geklappt. Die Dongle wurden nicht erkannt. Testweise habe ich das Programm dann mal auf einen alten Computer mit Parallel-Port installiert und es hat funktioniert. Also funzt der Adapter irgendwie nicht. Moustafa hat dann wieder ein bischen in Woodwop programmieren geübt. Auf jede Fall wollten wir gegen 17:00 Uhr Feierabend machen. Aber Moustafa war auf einmal verschwunden. Da sah ich ihn, seinen Vater und einige Kollegen um den ausgebauten Pumpenmotor stehen. Sie waren dabei, diesen doch wieder selber auseinander zu nehmen. Ja, dann waren gleich mal wieder 1,5 Stunden rum, eh sie erstmal aufgaben. Moustafa meinte zu mir nur, so eine richtige Fachwerkstatt für Pumpen gibt es hier nicht. Na, dann ....

    Bild des Tages:
    Die älteste Pyramide


    22.06. + 23.06.2010

    Eigentlich habe ich gehofft, davon verschont zu bleiben ....! Vorgestern, als wir Feierabend hatten, ging es mir schon ein bisschen im Bauch rum und im Apartment hatte ich dann super Durchfall! Nachdem auch das Abendessen nicht lang drin blieb, schluckte ich gleich mal 2 Kapseln Imodium-akut. Die Nacht war zwar dann o.k., aber das Frühstück kam dann auch flüssig. Also nächste Kapsel und Info an Moustafa, dass ich erstmal Ruhe brauche. Nachdem ich mich aber nach 2 Stunden eigentlich ganz gut fühlte, habe ich wieder angerufen und gesagt, wir können es probieren. Wir sind dann gegen 11:00 Uhr in die Firma gefahren. Dort half ich dann erstmal bei der Programmierung von 3 Stahltüren aus unserem alten Baisch-Programm. Später telefonierte ich noch 2mal mit Homag zwecks des Drehgebers. Der 2te Servicetechniker hatte etwas mehr Geduld und erklärte mir, wo in etwa das Kabel vom Drehgeber im Schaltschrank rauskommen müsste. Dort gibt es nämlich tausend Kabel. Nachdem ich dieses gefunden habe, war auch die Ursache der Fehlfunktion klar. Am Stecker war ein Draht abgerissen. Den habe ich dann angelötet, Maschine gestartet und ... die Vorkappstation funktioniert! Super- nun kann ich sagen, die Maschine an sich läuft vollständig, allerdings mit "Fremd"-Vakkumpumpe. Und mein Magen hat auch den ganzen Tag mitgespielt, wahrscheinlich die große Hitze der vergangenen Tage.
    Heute kam dann ein neuer PC mit Parallel-Anschluss. Also "geschwind" alles darauf installiert und angepasst. Auch hier läuft jetzt eigentlich alles. Ich muss nun einiges noch Moustafa von der Bedienung her erklären. Was noch fehlt, ist die Netzwerkverbindung. Ihr "Computerspezialist" dort meinte, es wäre schwierig, so einen Konverter zu bekommen. Da bin ich mal gespannt. Denn alles auf der Homag direkt programmieren ist ziemlich mühsam. Eigentlich sollte ja auch ein Elektriker kommen, der die Kabel an der Morbi "flickt", aber da ist keiner aufgetaucht. Ob das nochmal was wird?! Desweiteren haben sie von uns auch eine Kantenleimmaschine von der Fa. Ott, ein altes Teil, welches schon bei uns ziemliche Probleme machte und auch schlecht bis gar nicht gewartet wurde. Dort haben sie auch ein paar Probleme, die ich mir dann am Samstag mal näher anschauen werde. Ein paar Ideen habe ich schon ..


    24.06.2010- Donnerstag

    Für heute hatte mir Tahani, die Mutter von Moustafa, ein Taxi bestellt, da ich in die Innenstadt wollte. Ich wollte 09:30 Uhr los, das Taxi war eine viertel Stunde später da. Das ist hier noch sehr pünktlich. Allerdings sprach der Taxifahrer kein Wort englisch. Ich aber hatte gelesen, dass man vor der Fahrt den Preis aushandelt. Das ging hier ja nun nicht. Aber ich dachte, wenn Tahani das Taxi organisiert hat, wird sie das schon irgendwie gemanagt haben. Auf jeden Fall war mein Ziel das ägyptische Museum. Als wir dort waren, zeigte das Taxameter 25 pounds, durch schwupps hatte der Fahrer den Preis weggedrückt und verlangte von mir 50 pounds. Irgendwo hatte ich von max. 30 pounds gelesen, aber er lies nicht mit sich handeln. Um vorweg zu greifen, auch rückzu musste ich 50 pounds zahlen. Ich habe eh festgestellt, Informationen im Internet bezüglich Kairo sind schneller veraltet, wie sie geschrieben sind. Man braucht nur mal sich nach den Öffnungszeiten des Ägyptischen Museums erkundigen wollen. Alle möglichen Uhrzeiten sind da zu finden. Selbst die offizielle Homepage ist kein guter Ratgeber. Sie ist total veraltet. Laut dieser darf man auch noch gegen Aufpreis im Museum fotografieren. Doch leider ist das nicht möglich. Man muss den Fotoapparat sogar abgeben und erhält eine kleine Marke. Über 100.000 Exponate vorwiegend aus der pharaonischen Zeit beherbergt dieses Museum. Dabei muss jedoch jede noch so kleine Nische ausgenutzt werden. Es platzt schier aus den Nähten. Mein Reiseführer (Buch) empfiehlt, sich auf einige wenige Räume zu konzentrieren. Ich bin jedoch durch alle Räume gestreift und habe mir die Empfehlungen dann eingiebiger angeschaut. Alle Räume sind mit Nummern versehen, jedoch war mir der Sinn der Anordnung nicht immer einleuchtend, so dass ich manchmal ganz schön suchen musste. Am beeindruckendsten war der Grabschatz des Tut-ench-Amun. Vor allem sein Sargophag, wie eine Matroschka. Erst kamen zwei vergoldete Holzsarkophage und dann ein Sarg aus massiven Gold. In diesem fand man die Mumie mit der berühmten Maske, welche auch ausgestellt war. Außerdem gönnte ich mir auch ein Blick in den Mumiensaal, obwohl das extra kostete. Dort liegen die Mumien der berühmten Pharaonen, wie Ramses, Thutmosis. Manchmal schon ein merkwürdiger Anblick. Aber wenn man überlegt, was für eine Geschichte da vor einem liegt ... Die Exponate sind teilweise in englisch erklärt. Manchmal musste ich jedoch nachschlagen. Z.B. war bei einer Mumie beschrieben, dass der "scrotum" besonders groß war, weil er eine Krankheit hatte ... Ich vertrieb mir hier im Museum für ca. 3,5 Stunden die Zeit. Anschließend ging ich auf die Fluss-Insel Gesira direkt am Nil. Dort besuchte ich den Cairo-Tower. Von diesem 180 Meter hohen Turm hat man eine wunderbare Rundumsicht auf das pralle Leben Kairos. Anschließend gab es im Cafe mit Weitblick ein Sandwich und Cappuccino. Dann streifte ich noch eine Weile auf der Insel umher, bevor ich versuchte, ein Taxi zu bekommen. Taxis gibt es ohne Ende, allerdings können anscheinend nur wenige englisch. Deswegen winkte ich bei mehren wieder ab. Schließlich war es auch wichtig, dass sie verstehen, wohin ich will. Aber irgendwann fand ich einen, der mich verstand und setzte mich hinten hinein. Jedoch bei diesem Taxi etwas gefährlich, da es zwar hinten Gurte gab, jedoch nichts, worin man diese hineinstecken konnte. Das war dann auch die bisher beeindruckendste Fahrt. Beeindruckend in dem Sinne, was die Fahrer so drauf haben. Wie man sich im total verstopften Straßenverkehr Kairos so schnell fortbewegen kann, ohne einen Unfall zu bauen- alle Achtung!! Da wird geschnippelt, gedrängelt, gehupt und wofür Blinker dienen, weiß auch niemand. Manchmal trennen da nur noch Millimeter vom Auto neben einem. Aber ich bin heil und gut angekommen.

    Bild des Tages:
    Das ägyptische Museum


    25.06.2010- Freitag

    Heute hatte mir Tahani einen Fahrer besorgt, der den ganzen Tag für mich da war. Sie bezeichnete ihn zwar als einen Guide, also Führer. Allerdings fuhr er mich immer nur zu den Plätzen, wohin ich wollte und wartete dann auf mich. Ich fand das aber o.k. so, da konnte ich mir in Ruhe das ansehen, was ich wollte. Unterwegs erzählte er mir dann immer ein paar interessante Dinge zu Kairo. Zum Beispiel gibt es eine Insel in Kairo auf dem Nil, auf der stehen eine Moschee und eine Kirche. Die Menschen auf dieser Insel leben unabhängig ihres Glaubens dort wie Brüder, nur das die einen halt in die Moschee gehen und die anderen in die Kirche. Angesehen habe ich mir als erstes die Zitadelle. Auf ihr steht die mächtige Mohammed-Ali-Moschee. Diese ist mit ihren beiden Minaretten das Wahrzeichen Kairos. Bevor man eine Moschee betritt, muss man die Schuhe ausziehen. Manchmal sitzt dann einer dort, der gegen ein kleines Bakschisch Dir dann auch wieder die richtigen Schuhe zurück gibt. Außerdem steht auf dem Gelände der Zitadelle auch noch ein Militärmuseum. Und man hat eine gute Aussicht auf Kairo. Als nächstes besuchte ich die Sultan Hassan- und die Er-Rifa'i-Moscheen. Diese beiden stehen direkt nebeneinander und sind rießige Gebäude. Nun ging es nach Alt-Kairo. Dies ist ein kleine Stadt für sich und ist von den Mauern der römischen Festung Babylon umschlossen. Hier leben vorwiegend Kopten und es gibt eine Reihe von alten Kirchen. Wird das Bild Kairos normalerweise von Minaretten geprägt, begegnet man hier ständig dem Jesus-Kreuz. Interessant ist auch, wie man in das eigentliche koptische Viertel gelangt. Man geht nämlich eine Treppe hinunter wie in eine U-Bahn oder so. Absolut unscheinbar und auf einmal befindet man sich in vielen engen Gassen zwischen den Häuserreihen. Hier steht unter anderem auch die Abu-Serga-Kirche. Diese wurde an der Stelle errichtet, an der die heilige Familie auf ihrer Flucht gerastet haben soll. Dann war ich noch in einer Synagoge und in einigen anderen Kirchen. Die größte war die griechisch-orthodoxe Georgskirche. Was alle gemein haben, sind die Ikonen in den Kirchen. Wenn es Stickereien sind, sind diese wiederum mit einer Plastikfolie geschützt, da die Gläubigen hier die Ikonen berühren oder küssen. Während ich mir Alt-Kairo anschaute, war mein "Guide" in der Moschee zum Gebet. Es war nämlich Freitag und da geht man um 13:00 Uhr dahin. Und es war wirklich Wahnsinn, welche Massen dann aus dieser einen Moschee strömten. Zum Schluss fuhr mich mein Fahrer noch in ein Papyrus-Geschäft, ein Geheimtipp von ihm. Hier werden die Papyrus-Rollen noch nach alter Tratition gefertigt. Nach einer kleinen Einführung in die Herstellung konnte ich mir in Ruhe die Kunstwerke anschauen und bei Interesse auch kaufen. Ach und übrigens war heute der erste Tag, wo ich Wolken am Himmel erleben durfte.

    Bild des Tages:
    Die Mohammed-Ali-Moschee


    26.06.2010- Samstag

    Heute widmeten wir uns zuerst der Morbidelli. Da war nämlich der Elektriker da und hat die Kabel gerichtet. Und es klappt. Bohren können sie nun mit der Maschine. Fehlt nur noch das eine Ventil, dann geht hoffentlich auch das Fräsen. Danach gings zu der Ott, der Kantenleimmaschine. Dort wurde die Kante von beiden Seiten so ungenau gekappt, dass immer das Material verletzt wurde. War eine ziemlich langwierige Angelegenheit, dass ordentlich hinzubekommen. Aber nach einiger Zeit habe ich es geschafft. Hier gibt es noch ein paar andere Probleme, da werde ich aber versuchen, einen alten Kollegen zu erreichen und um Rat zu fragen. Als nächstes kam eine Lieferung von Teilen und kleineren Maschinen, die sie aus der Insolvenzmasse der Fa. Baisch in Deutschland gekauft hatten. Unter anderem eine Werkzeugschleifmaschine für die Trumpf-Werkzeuge (Blech-Stanzmaschine). Da haben sie mich gleich gefragt, ob ich weiß, wie die funktioniert. Was ich bejahte. Allerdings kam es zu einem schlimmen Crash, wobei der Schleifstein zerstört wurde. Das war nicht so gut. Allerdings nehme ich an, dass die Ursache in der Hydraulik zu suchen ist, da die Schläuche leer waren und der Motor es nicht schaffte, diese zu füllen. Mit Betriebsanleitung wäre das nicht passiert, da hätte ich nachschauen können, was bei Erstinbetriebnahme alles zu beachten ist. Aber diese hatten sie nicht! Des weiteren hatten wir wieder einmal ein Problem mit der Homag. Und zwar ein Wackelkontakt am Schalter für das Verleimaggregat. Da haben wir auch ewig rumgefummelt und so richtig o.k. ist es noch nicht. Man muss manchmal mehrmals drücken, eh der Schalter anspricht.


    27.06. + 28.06.2010

    Gestern war für mich kein guter Tag. Mir ging es schon fast so, dass ich keine Lust mehr hatte. Endlich war das Ventil für die Morbidelli da. Es war zwar nicht die richtige Nummer, aber sie meinten, es wäre das gleiche. Also, das defekte ausgebaut und das neue hinein. Aber, von wegen das gleiche, andere Bohrabstände und andere Ventilabstände. Das Ventil war überhaupt nicht zu gebrauchen. Ich habe dann überlegt, ein anderes vorhandenes Ventil umzubauen. Das haben wir dann auch getan und es hat auch alles gepasst. Nur der Werkzeugwechsler hat trotzdem gesponnen. Also brauchen wir wahrscheinlich nun doch das originale Ventil. Nun wollte Moustafa mal einen einfachen Sequenz-Schrank mit einer Tür herstellen. Also haben wir eine alte AutoCAD-Zeichnung einer Korpusseite genommen und diese etwas geändert, da sie hier andere Scharniere haben. Dann noch die Böden und eine Tür gezeichnet. Diese dann im Morbigraf durchlaufen lassen und mit dem fertigen Programm zur Morbidelli. Doch dort dann bohrt die Maschine die Lochreihe für die Fachbodenträger in der x-Achse total versetzt. Also ins Programm geschaut und tatsächlich, das Maß stimmt überhaupt nicht. Also hat das Programm Morbigraf da einen Fehler gemacht. Nur, wieso?! Rausgefunden habe ich, dass dies nur bei Lochreihen passiert aber nicht bei Einzellöchern. Mehr aber auch nicht. Als nächstes stellten wir aber auch fest, dass sämtliche Bohrungen in der y-Achse um 10mm verschoben sind, obwohl die Maße im Programm stimmen. Also muss ein Parameter in der Maschinensteuerung nicht richtig sein. Das hat mir dann gereicht. Wir haben dann auch etwas zeitiger Feierabend gemacht zwecks der WM. Und das Spiel hat mich ja dann wieder entschädigt. Abends habe ich dann nochmal mit meinem alten Kollegen, André Schmid, telefoniert. Der hat mir dann noch Telefonnummern von anderen Kollegen besorgt zwecks der Kantenleimmaschine. Heute habe ich dann einen der Kollegen, den Viktor, erreicht und er konnte mir gut weiterhelfen. Das eine Problem war, dass die Kante am Anfang immer zu lang war und deswegen nicht gekappt wurde. Da war aber die Kante nur nicht richtig eingelegt, deswegen konnte der automatische Kantenrücktransport nicht funktionieren. Dann half er noch bei der Nutsäge und gab noch Tipp's zur Schmierung und zum Werkzeugwechsel. Als nächstes habe ich auch endlich jemanden bei SCM erreicht, der mir dann sagen konnte, wo ich den Parameter-Wert in der y-Achse ändern kann. Nur bei dem Problem mit dem Morbigraf konnte er nicht weiterhelfen, da das Programm steinalt ist. Eigentlich hatten wir ja auch noch ein neueres, Marvin. Doch dort fehlt der Dongle. Der steckt noch am PC meines ehemaligen Kollegen. Doch wo der PC nun abgeblieben ist ... Auf jeden Fall bohrten wir dann heute mal die Seiten, Böden und die Tür für unseren Schrank. Morgen kommt dann noch die Nut rein, eine Rückwand fehlt noch und ein Fachboden und zusammenleimen und fertig ist der erste Holzschrank.

    Bild des Tages:
    Die Georgskirche


    29.06.2010- Dienstag

    Der heutige Tag war richtig gut. Allerdings hat er sich erst dazu entwickelt. Anfangs widmete ich mich nochmal dem Problem mit der versetzten Lochreihe. Habe das Programm neu installiert, andere Parameter versucht, in der Werkzeugliste nach Fehlern gesucht, aber nix. Im Gegenteil, ich habe festgestellt, bei Fräsungen nahm er die Werkzeugnummer eines Bohrers! Inzwischen kamen die Ventile für die Morbidelli. Als erstes haben wir das wichtigste für den Werkzeugwechsler getauscht und getestet, ob der Wechsel klappt. Und das tut er. Dann tauschten wir noch 3 andere Ventile, die für die Anschläge verantwortlich sind. Leider brauchen wir noch mehr, aber diese hat Moustafa inzwischen auch schon organisiert. Dann musste Moustafa was anderes erledigen und ich experimentierte nochmal mit den Einstellungen in dem Programm Morbigraf. Und auf einmal kam ich drauf, es waren nur der Maschinentyp, der in irgend einer Nummer angegeben wird, die absolut gar nichts aussagt und eine Release-Nr. falsch. Nun klappt sowohl die Lochreihe wie auch das Fräsen. Ein kleines Programm haben wir dann auch gleich noch an der Maschine getestet und es lief super. Und dann kam auch noch die Pumpe für die Homag, die inzwischen doch von einem Pumpenhersteller repariert wurde. Die bauten wir dann auch noch ein und haben sie getestet. Und sie läuft und scheint dicht zu sein. Nun fehlt hier nur noch die Verbindung zum PC. Aber da soll morgen der Konverter da sein. Sieht fast so aus, das alle Maschinen laufen, bevor ich abfliege. Wäre echt super!


    30.06. + 01.07.2010

    So, geschafft!! Das war mein letzter Arbeitstag heute. Aber was war denn gleich nochmal gestern? Ich bin total ausgepowert, mein Gehirn ist leer ....
    Also, ich weiß noch, da der Konverter da war, haben wir versucht, die Verbindung vom PC zur Homag herzustellen. Hat natürlich nicht geklappt. Der Zugriff auf die Homag erfolgt mittels eines FTP-Programms. Dieses braucht wiederum die IP-Adresse der Homag, Benutzernamen und Passwort. Die beiden Letzteren hatte ich schon bei Homag erfragt, aber wie kommt man an die IP-Adresse. Also wieder Anruf bei Homag, der mir erklärt hat, wie ich die feste Adresse heraus bekomme. Aber selbst mit allen korrekten Daten erfolgte kein Zugriff. Da habe ich unseren alten IT-Profi angerufen, den Herrn Nitschke. Dieser erklärte mir, dass ich bei einer BNC-Verbindung unbedingt an jedem Ende zwei T-Stücke mit Abschlusswiderstand brauche, ansonsten klappt das ganze nicht. Also muss Moustafa diese auch noch besorgen.
    An der Morbi haben wir dann die nächsten Ventile getauscht, aber sobald eines getauscht ist, hatten wir den Eindruck, kam das nächste. Und auf einmal ging auch der Werkzeugwechsel nicht mehr! Da war ein neu eingebautes Ventil defekt. Also wieder wechseln. Außerdem haben wir mal alle Fräser gemessen und die korrekten Daten in die Werkzeugdatei eingetragen.
    Heute dann kümmerten wir uns um die nächsten Ventile. Allerdings ist nun noch eines defekt, welches Moustafa dann selber wechseln muss. Als nächstes testeten wir die Verbindung PC-Homag, und mit diesen T-Stücken klappt nun auch dies. Außerdem zeigte ich ihm, was alles zu schmieren ist, und zwar an allen Maschinen. Dabei stellte ich fest, dass die automatische Schmierung an der Morbi auch nicht funktioniert. Das muss er also erstmal manuell machen. Die Homag hat heute zwischendrin auch mal gesponnen. Aber nach einem Neustart lief wieder alles normal. Zwischendrin reparierte ich noch kurz eine Oberfräse, bei der der Vorschub nicht lief. War alles total verrostet! Und dann hat Moustafa noch den Schriftenfräser an der Morbi testen wollen. War ganz begeistert, als er ein "H" selber programmiert und gefräst hatte.

    Bild des Tages:
    Die "große" CNC-Maschine- die Homag


    02.07.2010- letzter Tag

    Gestern abend habe ich von Tahani, die Mutter von Moustafa, ein leckeres Abendessen serviert bekommen. Die Hauptspeise war so eine Mischung aus Reis, Bohnen, Fleisch, Zwiebeln ... und war zu einer Art Kuchen geformt. Dazu gab es Gurkensalat und frisches Obst. Anschließend hatten Sie mich noch auf Ihre Dachterasse eingeladen. Dort war dann die ganze Familie versammelt. Von Moustafa aus gesehen Großvater mit Frau, Vater mit Frau, zwei Schwestern mit Kindern und Moustafa selber. Die Kinder waren ganz süß. Vor allem das Mädchen, 5 Jahre alt und geht schon in eine französische Schule. Daher spricht sie ganz viel französisch, oder eher gesagt schnattert! Die Familie hat dann auch nochmal betont, dass Sie sich freuen würden, wenn ich noch mal kommen könnte.
    Heute wurde ich dann vom AirportShuttleService zum Flughafen gebracht. Bei der ersten Sicherheitskontrolle bemängelte der Beamte die drei Flaschen Wein in meinem Gepäck. Lies aber erkennen, dass er bei entsprechenden Bakschisch wegschauen würde. Mit 20 pounds war er dann zufrieden. Und so Gott will, werde ich gegen 20:40 Uhr in Stuttgart landen.