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Reiseberichte und mehr

Schweiz 2023

  • 17.09.2023- Anreise
  • 18.09.2023- nach Maloja
  • 19.09.2023- nach Pian del Lupo
  • 20.09.2023- nach Campo Moro
  • 21.09.2023- nach Poschavio
  • 22.09.2023- nach Ospizio Bernina
  • 23.09.2023- zum Berghaus Diavolezza
  • 24.09.2023- nach Pontresina

  • Sonntag, 17.09.23

    Die Fahrt nach Pontresina verlief gut. Wir, also Ingolf und ich sind gegen 08:45 Uhr in Althengstett losgefahren und haben knapp 5 Stunden gebraucht. Die Schweiz-Vignette hatte ich vorab online gebucht- Vorteil: diese braucht man nun nicht mehr an die Windschutzscheibe kleben. In Pontresina hatte ich ebenso vorab einen Parkplatz rausgesucht, auf welchem man auch per App für mehrere Tage bezahlen kann. Aber leider nur max. 5 Tage, wir hätten jedoch 8 Tage gebraucht! Also die 5 Tage gebucht und dann mal von unterwegs sehen, ob man verlängern kann ... Von hier aus ging's nun los, der erste Wanderabschnitt verlief im Tal "Val Roseg", aber nicht den Hauptweg rechts entlang vom Fluss. Denn dieser war sehr breit und wurde auch von Pferdekutschen benutzt. Daher nahmen wir einen kleine,, aber feinen Weg links vom Fluss entlang. Das Wetter war super und die Landsschaft wunderschön. In ca. 2 Stunden hatten wir nach ca. 8 km auch schon unser Ziel für heute erreicht- das Hotel "Roseg Gletscher". Von hier hatte man auch einen super Blick auf den weiter entfernten Roseg-Gletscher. Da es noch zeitig war, haben wir uns trotz der Preise erst noch ein Weizenbier gegönnt, bevor wir dann unser Zimmer vollends bezogen und uns frisch gemacht haben. Abends aßen wir dann im Hotel-Restaurant eine nicht alt zu üppige, jedoch dafür um so teurere Mahlzeit- inklusive der Getränke kamen wir zusammen dann gleich mal auf 100,-€!! Na ja, Schweiz halt ...

    Bild des Tages:
    Roseg-Gletscher

    Montag, 18.09.23

    Heute morgen war das Wetter schon recht trüb und die Vorraussagen waren auch nicht so rosig. Dafür war das Frühstück lecker und zum Glück schon im Zimmerpreis mit enthalten ... Unsere heutige Etappe führte erst einmal 750 Höhenmeter aufwärts zum Berghaus Fuorcla Surlej. Ursprünglich wollten wir dort übernachten, damit die Etappe nach Maloja nicht so lang wird. Aber leider bietet das Berghaus keine Übernachtungen mehr an. Der Anstieg war anstrengend und teilweise im Nieselregen. Am Berghaus angekommen, blies dazu noch ein kalter Wind und es ging in stärkeren Regen über. Hier haben wir eine kurze Rast gemacht und die Regensachen angezogen- welche wir leider bis zum Ende der Tour auch nicht mehr auszogen ... Auf jeden Fall ging es nun wieder stetig nach unten Richtung Sills im Engadin. Leider auch mit einem Umweg, da die Beschilderung irreführend war. Aufgrund des anhaltenden Regens haben wir hier in einer Baubude unsere Mittagspause gemacht- sehr romantisch. Nun ging es weiter am Silsersee entlang- eigentlich eine wunderschöne Gegend- nur , wenn es ununterbrochen regnet, hat man davon nicht viel. Irgendwann zog es sich scheinbar endlos, bis wir mal Maloja erreichten. Da hatten wir dann insgesamt ca. 22 km in ca. 8 Stunden hinter uns gebracht. Das Hotel in Maloja war ein richtiger Palast und hieß auch so- "Maloja Palace". Sehr beeindruckend. Leider boten sie aber kein Abendessen an, so dass wir, nachdem wir uns geduscht und etwas ausgeruht hatten, noch einmal im Regen zu einem Italiener laufen mussten. Das war eine ganz kleine Wirtsstube mit nur wenigen Tischen. Das Essen war lecker, aber eben auch wieder teuer.

    Bild des Tages:
    Rast in der Baubude

    Dienstag, 19.09.23

    Als wir heute morgen aufwachten, klarte sich draußen der Himmel ganz langsam auf. Unser Frühstück, welches rein vegetarisch war, nahmen wir ganz alleine in einem riesigen Saal zu uns. Vegetarisch daher, da sich das Hotel dies auf die Fahnen geschrieben hatte- so mussten wir leider auf Wurst verzichten. Dadurch litt eben auch unsere Wanderverpflegung ... Da wir uns Zeit ließen, ging es heute mit der Tour erst gegen 10:00 Uhr los. Zu diesem Zeitpunkt war es doch noch recht kühl, aber beim Wandern gerät das schnell in Vergessenheit. Die erste Rast machten wir noch in der Schweiz am "Lägh da Cavloc", ein wunderschöner See. Wir gingen aber mit Absicht nicht den Hauptweg dort hin, sondern nahmen die etwas beschwerlichere, dafür nicht so bewanderte Route, welche uns auf die Westseite vom See führte. Ingolf ist hier dann auch gleich kurz ins Wasser gegangen ... Dann ging es weiter stetig nach oben zum Passo del Muretto, dem Grenzübergang zwischen Schweiz und Italien. Der Weg war ziemlich beschwerlich, da er sehr lange über Geröllfelder ging und irgendwann hatte man den Eindruck, wo sollte es hier aus dem Gebirge raus gehen. Vom Pass aus ging es nun wieder fortwährend nach unten ins Tal zum Hotel Gembro im kleinen Ort Pian del Lupo. Leider führte meine geplante Route ziemlich am Ende noch einen Weg, welcher aber nicht existierte bzw. in einer Sackgasse endete. Daher mussten wir leider wieder ein Stück zurücklaufen und einen anderen Weg nehmen. Da die Tour so schon anstrengend war, schlauchte dies natürlich um so mehr. Es waren heute 18,3 km, 1000 hm hinauf und 1170 hm wieder hinunter. Im Hotel waren wir dann die einzigen Gäste, dafür wurden wir um so aufmerksamer mit einem fantastischen und preiswerten Abendessen bewirtet.

    Bild des Tages:
    am Lägh da Cavloc

    Mittwoch, 20.09.23

    Nach einem guten Frühstück, welches leider in Italien ohne Brötchen auskommt, ging es heute Morgen bei noch schönem Wetter gegen 09:00 Uhr los. Anfangs nicht ganz so toll eine Straße entlang durch Chiareggio bis zum kleinen Weiler Ciaz. Hier verließen wir die Straße und gingen den Wanderweg größtenteils auf gleicher Höhe bleibend bis zum See Lago Palu. Nur die letzten 1,5 km bis zum See verliefen kräftezerrend über 300 hm nach oben. Hier machten wir unsere kleine Mittagspause. Nach der Pause ging es weiter noch einmal 300 hm bergauf- hier befanden wir uns mitten in einem Skigebiet mit Liften und vielen, unterschiedlichen Pisten. Entlang einer dieser Pisten ging es nun wieder 400 hm steil bergab. Leider blieb das Wetter nicht ganz so schön, die Wolken wurden immer dichter. Aber zu Mindestens blieb es trocken. Nach 18 km trafen wir bei unserer Unterkunft, dem Rifugio Zoja, welches oberhalb des Staudamms von Campo Moro liegt, ein. Hier wurden wir von den Wirtsleuten sehr nett begrüßt. Obwohl wir ein 2-Bett-Zimmer gebucht hatten, bekamen wir ein 8-Bett-Zimmer für uns alleine- hatten also genug Platz, uns auszubreiten. Vor dem Abendessen nahmen wir noch eine kräftigende Suppe zu uns. Zu Abend gab es dann eine reichhaltige Wurst- und Käseplatte. Zum Schluss mussten wir unbedingt noch die Grappa-Karte uns anschauen und natürlich auch 2 verschiedene Grappas versuchen- super lecker! Insgesamt dann aber alles auch nicht ganz billig ...

    Bild des Tages:
    Morgenstimmung in Pian del Lupo

    Donnerstag, 21.09.23

    Die Wettervorhersage für heute war den ganzen Tag schlecht mit viel Regen. Es war zwar heute Morgen recht trüb, aber immerhin noch trocken. Da heute wiedermal eine längere und anstrengende Tour vor uns lag, sind wir nach dem Frühstück schon gegen 09:00 Uhr aufgebrochen. Es ging gleich zu Beginn wieder bergauf, 700 hm bis zum Pass "Passo di campagneda". Um so näher wir diesem Pass kamen, um so näher rückten auch die Regenwolken, bis diese uns dann letztendlich eingeholt haben und wir wieder unsere Regenkleidung anzogen. Nicht lang nach dem Pass überschritten wir auch wieder die Grenze, so dass wir uns wieder in der Schweiz befanden. Nach dem Pass ging es nun 1680 hm(!) abwärts. Das hat ganz schön geschlaucht und ohne Wanderstöcke für mich undenkbar. Vor allem das letzte Stück vor unserem Ziel, dem Ort Poschavio, war ein mit Feldsteinen angelegter Weg. Das belastete die Füße um so mehr und war bei der Nässe auch noch teilweise rutschig. Aber gegen 16:30 hatten wir die Strecke von 18km hinter uns gebracht und konnten im Hotel die Sachen zum Trocknen aufhängen. Vorher haben wir noch gleich die Tickets für die Bahnfahrt am nächsten Tag gekauft. Abends ging es noch in den Ort in eine Pizzeria und aßen super leckere Pizza.

    Bild des Tages:
    Val Pednal im Nebel

    Freitag, 22.09.23

    Die Nacht war sehr geruhsam, jedoch das Wetter schon früh Morgens nicht besonders toll, Regen ohne Ende. Nach dem guten Frühstück sind wir zum Bahnhof, um mit der Berninabahn eine eigentlich besondere reizvolle Strecke bis zu unserem nächsten Hotel in Bernina Hospiz zu fahren. Leider trübte aber das Wetter sehr oft die Aussichten in den vielen Serpentinen, in denen sich die Bahn nach Alp Grüm "hochschraubt". Nur kurz vor Alp Grüm gab es dann doch einen kurzen Ausblick auf den Lago Palü. Die Bahnfahrt endete dann am Lago Bianco und wir mussten noch ein kleines Stück zum Hotel Bernina Hospiz laufen bei eisigem Wind und Nieselregen. Am Hotel war außen ein Thermometer angebracht- dieses zeigte uns 7 Grad Celsius an! Da wir schon gegen Mittag dort waren und das Wetter nicht wirklich einladend war, um hier noch eine Wanderung zu unternehmen, haben wir mehr oder weniger den ganzen Tag im Zimmer verbracht und geschlafen, gelesen ... Außerdem mußte ich auch noch die Parkzeit in Pontresina verlängern. Leider sagte aber die App, dass die maximale Parkzeit erreicht wurde und ich das Fahrzeug erst wieder auf die Straße bringen muss! Das war natürlich zu diesem zeitpunkt etwas schwierig. Also einfach eine andere App benutzt, um damit einfach neu die Parkzeit von nun nur noch 2 Tagen zu buchen- mal schauen, ob das gut geht. Abends gab es dann im Hotel-Restaurant Nudeln mit Wildschwein-Ragout.

    Bild des Tages:
    Lago Palü

    Samstag, 23.09.23

    Als wir heute Morgen aus dem Fenster schauten, hatte sich leichter Schnee wie Puderzucker über die Natur gezogen. Nach dem Frühstück zogen wir uns dementsprechend passend an mit Mütze und Handschuh, denn es waren draußen gerade mal 2 Grad Celsius und bewölkten Himmel. Aber immer wieder mal schaute auch blauer Himmel durch und die Bergwelt war dann um so beindruckender. Unsere Tour ging erst einmal wieder runter zum Lago Bianco. An diesem mussten wir eine ganze Weile Richtung Norden entlang. An einer Stelle war aber der Wanderweg durch einen eigentlich kleinen Zufluss unterbrochen. Dieser war aber aufgrund des vielen Regens ein richtiger Fluss geworden und wir mussten erst eine Stelle suchen, an der man einigermaßen heil drüber kam. Am Nordende des Sees ging es dann aber in die Berge Richtung DiavolezzaGletscher. Immer wieder mussten wir aber kurz anhalten, um die beeindruckende Bergwelt zu bestaunen und festzuhalten. Um so höher wir kamen, um so mehr bedeckte Schnee die Landschaft. Irgendwann kam dann auch die Seilbahn zur Diavolezza in den Blick. Leider zogen immer weiter oben auch immer mehr die Wolken zu, so dass die Aussichten nicht mehr so schön waren. Teilweise war es dann auch etwas schwierig, den richtigen Wanderweg zu finden, da die Markierungen oft zugeschneit waren. Aber mit Hilfe des Garmin war das dann doch kein echtes Problem. Nach reichlich 4 Stunden, 9,5km und 930hm kamen wir an dem Berghaus Diavolezza auf 2970hm an. Hier war gerade ziemlich viel los, da eine Hochzeitsgesellschaft gerade am Feiern war. Wir bezogen unser diesmal recht kleines Zimmer und gingen dann erst einmal runter, um einen Kaffee zu trinken. Ingolf ist danach nochmal los zu einer kleinen Runde, ich hatte keine rechte Lust, da die Wolken nachwievor sehr dicht waren und man nicht viel sehen konnte. Eigentlich hatten wir überlegt, noch zu dem Berggipfel "Munt Pers" zu laufen. Allerdings war das dann doch ein ganzes Stück und machte bei dem Wetter nicht wirklich Sinn. Abends gab es dann ein wirklich sehr gutes 3-Gänge-Menü, was sich allerdings auch wieder im Gesamtpreis der Unterkunft wiederspiegelte- man konnte nur Halbpansion buchen.

    Bild des Tages:
    oberhalb des Diavolezza-Gletschers

    Sonntag, 24.09.23

    Morgens bitterkalt, aber auch sternenklar. Nach dem Frühstück ging es mit der Seilbahn ins Tal. Schon hier boten sich uns wieder wunderschöne Ausblicke. Im Tal ging dann unsere lange Wanderung nach Pontresina los. Zuerst ein ganzes Stück im Tal "Val da Fain", bevor es dann steil bergauf ging zum Fuorgla Pischa, von 2000 hm auf 2860 hm bei 6 km Wegstrecke. Und wieder von grüner Landschaft in eine schneebedeckte Landschaft. Hier überholten uns dann sogar auch so nach und nach einige Wanderer. Allerdings merkten wir auch irgendwann, dass diese alle nicht so weit wollten wie wir ... Bei uns ging es immer weiter weitgehend auf gleicher Höhe bleibend bis zur Segantinihütte. Immer wieder hielten wir und bewunderten die tolle Bergwelt. Vor allem gab es immer wieder super Ausblicke auf den beeindruckenden Morteratschgletscher. Ab der Hütte ging es dann wieder bergab. In der Zwischenzeit war ich schon ganz schön schlapp und natürlich rutschte ich einmal aus und stieß mir ziemlich das Schienbein an einem spitzen Stein. Aber eigentlich ging es mit dem Schmerz, nur dass ich auch noch fast einen Monat später immer noch eine Verdickung an dieser Stelle habe ... Auf jeden fall ging es dann weiter bis zum Berggipfel Muottas Muragl und von dort mit der Standseilbahn ins Tal. Interessant war dabei, dass wir eigentlich überall mit der Kreditkarte zahlen konnten, nur die Tickets für diese Standseilbahn konnte man nur mit Bargeld kaufen- äußerst seltsam. Unten angekommen, ging es nun im Tal entlang nach Pontresina, dem Ausgangsort unserer Bernina-Runde. Das waren heute mal schlappe 20 km Wegstrecke zu Fuß. In Pontresina schauten wir als erstes zu meinem Auto- kein Strafzettel! Dann fuhren wir auf den Parkplatz vor unserer heutigen Unterkunft, einer Jugendherberge. Nach dem Duschen ging es dann bald zum Italiener schräg gegenüber und es gab wieder lecker Pizza. Somit endete hier unsere erlebnisreiche Wanderung. Das Wetter hätte zwar insgesamt schon etwas besser sein können, aber nichts desto trotz war es super!

    Bild des Tages:
    der Morteratsch-Gletscher