Gran Canaria 2015

Mein erneuter Besuch von Gran Canaria ging schon gleich am Anfang fast in die Hose!! Ich dachte mir, eine Stunde vor Abflug am Flughafen zu sein, reicht vollkommen aus. Dass ich dann aber letztlich fast meinen Flieger verpasst habe, hätte ich nie gedacht. In der Eingangshalle angekommen, sah ich schon eine ewig lange Schlange und im ersten Moment dachte ich, die stehen alle an der Gepäckabgabe von GermanWings. Nach einiger Orientierungszeit merkte ich aber, dass das nicht der Fall war. Um aber mein Gepäck abgeben zu können, brauchte ich erst ein Bording-Pass. Heutzutage bekommt man ja online nur noch eine Nummer. Dann bekam ich aber mit, dass man dazu an PC-Terminals sich diesen Pass rauslassen konnte. O.k. nun stand ich in einer Schlange bei der Gepäckabgabe. Währenddessen wurden schon mal Passagiere nach vorne gebeten, welche nach Wien reisten. Ja, und dann sollten alle nach vorne, welche nach Gran Canaria wollten. Da war es dann schon kurz vor halb 7 Uhr- mein Flug ging 7:00 Uhr. Nachdem ich also dort durch war, ging es zur Personen-Kontrolle- und das war die rießen Schlange!! Nachdem ich da eine Weile stand und dann inzwischen die Bording-Lampe an der Anzeiogetafel für meinen Flug leuchtete, habe ich mich frecherweise vorgedrängelt. Das ist ja eigentlich nicht meine Art und ich schimpfe auch, wenn jemand anders das macht. Aber was blieb mir übrig ... Bei der Kontrolle waren die dann ganz genau. Jedes elektronische Gerät musste einzeln begutachtet werden. Und das bei mir!!! Ich hatte ja das meißte davon im Handgepäck verstaut- Laptop, MP3-Player, Handy, Tablet-PC, diverse Kabel usw.. Kurz nach 06:45 Uhr war ich dann durch und rannte zu meinem Gate. Ab hier war der Stress dann zum Glück vorbei. Der Flug war o.k., auch wenn man im Billigflieger beim Super-Billigtarif kein Getränk bekommt bzw. dafür zahlen müsste. Die Abwicklung mit dem Mietwagen lief auch sehr gut, ich glaube, "Plus Car" ist echt ein Geheimtip- keine versteckten Kosten, keine Tankfüllung kaufen müssen und das zum Preis für einen Kleinwagen bei 8 Tagen zu 83€. Nachdem ich allerdings losgefahren bin, hörte mein Auto nicht auf zu piepsen, alle Türen waren zu und ich war angeschnallt. Als ich schon wieder umkehren wollte, ist mir eingefallen, dass mein Rucksack neben mir auf dem Beifahrersitz recht schwer ist .... Und das war es, das Auto dachte, da sitzt jemand!!! Die Unterkunft ist auch o.k. Es gab zwar keine Gewürze, wie im Internet versprochen, aber zumindestens haben mir die Vermieter noch Salz gebracht. Die Unterkunft ist ein kleiner Flachbau auf dem Grundstück des Vermieters, das heißt sein Haus steht direkt daneben. Allerdings habe ich auch eine eigene Veranda.

Bild des Tages:
Mein Domizil

Ich habe gut und viel geschlafen. Da ich aber gestern bei Zeiten ins Bett gegangen bin, war ich dann heute trotzdem schon 07:30 Uhr wach. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit noch mitgebrachten Brötchen fuhr ich zu meiner ersten Tour los. Diese hatte ich mir ausnahmsweise nicht aus dem Rother Buch rausgesucht, sondern von der Internetseite gpsies.com. Ich wollte Sonntags eine nicht ganz so bekannte Strecke laufen und diese war auch nicht weit entfernt von meiner Unterkunft. Nach nur 10min Fahrt war ich schon am Startpunkt im Ort Las Vegas. Ja, richtig gelesen, wie das Las Vegas in den USA. Nur ohne Leuchtreklame, Casinos usw.- eher ein kleiner beschaulicher Ort. Die Wanderung selber war super, wunderschön. Allerdings auch ziemlich anstrengend. Trotz meines täglichen Joggens merkte ich beizeiten die Übersäuerung in meinen Oberschenkeln. Die Höhenunterschiede war ich nun doch nicht mehr so gewohnt- es waren knapp über 1000 Höhenmeter. Die Länge betrug zwar nur 17km, aber ich habe dann trotzdem reine Gehzeit 4,5 Stunden gebraucht. Insgesamt war ich dann von 09:00 Uhr bis 14:30 Uhr unterwegs. Ziemlich fertig habe ich in meiner Ferienwohnung erst einmal geduscht und dann gemütlich draußen auf der Terasse Kaffee getrunken und ein Buch gelesen.

Wer meine Strecke sehen will, gehe hierhin.

Bild des Tages:

Heute ging es zu einer eher gemütlichen Tour im Barranco de los Cernicalos. Es geht fast die ganze Zeit an einem Bach entlang. Ab und zu muss man diesen verlassen, wenn er durch eine unwegsame Schlucht sich bahnt. Doch gleich zu Anfang bekam ich erst einmal einen Schreck. Gleich zu Beginn der Tour gibt es eine größere Fläche, auf der sich mindestens zwanzig junge Kanaren im Kreis versammelt hatten und jemanden zuhörten- vermutlich einem Guide. Na super, dachte ich, von wegen ruhige Wanderung. Im Rother Wanderführer stand nämlich, dass abgesehen vom Wochenende man meist die Strecke für sich alleine hatte. Allerdings habe ich eine andere Wandergeschwindigkeit, so daß ich bald den Lärm dieser Gruppe nicht mehr hörte. Nun wurde es auch eine schöne gemütliche Tour. Der Wanderführer geht nur bis zu einen Wasserfall mit zwei Kaskaden, sagt aber, man kann noch weitergehen. Das habe ich natürlich gemacht. Hier waren dann doch auch ein paar Klettereinlagen gefragt, aber nichts Spektakuläres. Am Ende stand ich wieder vor einem Wasserfall umrahmt von steilen Felswänden. Nach nur 1,5 Stunden war ich also schon am Ziel. Ich habe zwar versucht, noch einen anderen Pfad zu gehen, dieser verlor sich aber bald und es ging nicht mehr weiter. Also wieder zurück. Irgendwann begegnete ich dann auch der jugendlichen Wandergruppe. Es war so um die Mittagszeit und es hörte nicht mehr auf, dass mir Leute entgegenkamen! Teilweise Deutsche, teilweise Kanaren ... Also von wegen einsame Tour- da war ich doch froh, schon vormittags gestartet zu sein. Durch die kurze Tour war ich schon gegen 14:00 Uhr wieder im Quartier. Also habe ich es mir auf dem Liegestuhl gemütlich gemacht und gelesen. Morgen werde ich dann aber wieder eine größere Wanderung machen.

Meine heutige Strecke.

Bild des Tages:

Meine heutige Wanderung sollte eigentlich von einem Restaurant am Berg Montana de las Tierras losgehen. Doch mein Navi meinte, um dorthin zu kommen, kann man auch mal durch's Gelände fahren ... Irgendwann musste ich von der "normalen" Landstraße in eine zwar geteerte, aber sehr schmale Straße abbiegen. Diese ging in vielen Serpentinen steil hinab. Ich habe erst gezögert, denn umkehren würde schwierig werden. Aber was soll's. Nur dass diese Straße dann am Grunde des Barranco durch eine mit Felssteinen bespickte Piste wurde, war wohl meinem Navi nicht klar. Hier jetzt aber wieder umkehren und einen komplett anderen Weg zum Ausgangsort zu fahren, war mir dann auch zu blöd. Also startete ich meine Tour einfach von hier. Was soll ich sagen, diese war einfach traumhaft. Obwohl heute morgen es noch komplett bewölkt war, hatte ich dann den ganzen Tag nur Sonnenschein. Wunderschöne Natur, super Ruhe, keine Touristen. Nur ein einziges älteres Wanderpärchen ist mir auf der ganzen Strecke begegnet- so muss es sein. Im großen und ganzen war die Tour nicht so anstrengend, 14 km und nur 700 Höhenmeter. Allerdings war ich trotzdem froh, meine Wanderstöcke dabei zu haben, denn ein Wegstück war ein Anstieg über einen Geröllweg, ständig rutschte man unter dem kieselsteingroßen Geröll weg. Insgesamt war ich heute mit Pausen knapp 5 Stunden unterwegs.

Hier meine heutige Wanderung.

Bild des Tages:

Heute stand erst einmal eine etwas längere Anfahrt an, und zwar in den Nord-Osten der Insel nach Agaete. Bzw. in einen kleinen Ort namens San Pedro in der Nähe von Agaete. Ziel war der abgelegener Strand von Guayedra. Im Rother Wanderführer ging die Tour dirket von Agaete aus und war für meinen Geschmack viel zu kurz. Daher also San Pedro, von wo ein Wanderweg Richtung Agaete und dann eben zum Strand ging. Zuerst hatte ich aber Bedenken wegen des Wetters, es sollte ziemlich gemischt sein, ab und zu sogar Regen. Aber letztendlich hat es wieder super geklappt- einmal bin ich kurz für 5 min naß geworden, wo ich am Strand ankam und einmal ganz am Schluß meiner Wanderung, wo ich schon wieder in San Pedro war. Ansonsten war die Tour auch wieder anstrengend. Erst einmal ging es von San Pedro hoch in die Berge- innerhalb von 2km musste ich dann 400 Höhenmeter überwinden, dann ging es wieder almählich runter von 600 auf 0. Und nach der Pause am Strand dann das Ganze umgekehrt. Am Ende waren es wieder 4,5 Stunden reine Gehzeit. Der Strand selber war nicht zum Baden geeignet, sehr felsig und eine ziemliche Brandung. Zumindestens habe ich mich von der Brandung naß machen lassen. Und es gab schöne Bilder. Insgesamt ein wieder total schöner Tag!

Hier die Wanderung zum Strand von Guayedra.

Bild des Tages:

Nachdem der Wetterbericht für heute ganztägig eher gemischtes Wetter voraus gesagt hat, habe ich mir zwei eher kleine Touren vorgenommen. Die erste ging durch Spaniens größten botanischen Garten, den Jardin Canario. Hier führten verschiedenste Wege durch, doch ich habe versucht, mich an die Route im Rother Wanderbuch zu halten. Ziemlich zu Anfang sollte man da dann auch einen schmalen und steilen Serpentinenweg (ohne Sicherheitsgeländer) hinab gehen. Die Strecke war zwar mit rot-weißen Band gesperrt- vermutlich weil es vorher geregnet hatte und das dann zu gefährlich ist, aber ich habe das trotzdem gemacht. Etwas mulmig war mir schon und ich habe mich oft am Felsen festgehalten, aber ich bin gut unten angekommen. Ansonsten war alles eher ein gemütlicher Spaziergang durch einen wunderschönen botanischen Garten. Aber am meißten hat mir dann doch der Kakteengarten mit über 2000 Arten gefallen. Ich habe mich ja in meiner Jugend sehr für Kakteen begeistern können und meine Begeisterung wurde heute wieder geweckt! Während des ganzen Parkaufenthaltes war das Wetter zwar gemischt, mal Wolken, mal Sonne. Aber nur ganz am Ende hat es dann mal wieder kurz, aber stark geregnet. Für mich aber kein Problem, da ich den Regenschirm dabei hatte.
Die zweite Tour führte mich in einer "Ruta del Agua" (Wasserroute) rund um den Ort Santa Brigida. Im Ort selber standen wunderschöne kanarische Häuser. Aber bald ging es hinab in den Barranco de Santa Brigida. Hier ging ein nur schmaler Pfad mitten durch eine botanische Oase. Einmal kommt man an dem Anwesen eines Tabakfabrikanten, welches brückenartig über den Barranco gebaut wurde, vorbei. Während dieser Wanderung hat es dann aber doch öfters mal geregnet ... Hat sich aber trotzdem gelohnt.

Hier die Wanderung "Ruta del Agua". Die Tour durch den botanischen Garten habe ich nicht aufgezeichnet.

Bild des Tages:
im Jardin Canario

Für heute war das Wetter noch schlechter voraus gesagt- starker Wind und immer mal wieder Regengüsse. Daher habe ich mich für eine nur kleine Runde in der Inselmitte entschieden. Allerdings ist diese höher gelegen, so dass hier sogar nur 14C° vorausgesagt waren. Die Runde betrug ca. 7 km und ich war in knapp 2 Stunden wieder am Ziel. Sollte mir aber auch Recht sein, da ich fast die ganze Zeit mit Regenschirm wandern musste. Das Wetter war doch ziemlich unangenehm und ich bin ganz schön durchgefroren. Ich habe heute dann auch nur ein einziges Foto geschossen! Um die Mittagszeit schon wieder in meiner Unterkunft, habe ich den Rest des Tages gefaulenzt, also mein Buch zu Ende gelesen, im Internet gesurft und schon langsam mal ein paar Sachen eingepackt. Vor meinem Abflug morgen möchte ich noch eine altkanarische Trutzburg besichtigen- mal sehen, ob das auch klappt.

Hier mein heutiger Ausflug.

Bild des Tages:

Bevor es heute an den Rückflug ging, habe ich noch eine altkanarische Trutzburg, die Cuevas de Cuatro Puertas besucht. Diese Höhlen (Cuevas) lagen auf der Strecke zum Flughafen und boten sich daher an, noch besichtigt zu werden. War schon beeindruckend, was die Ureinwohner da so in den Fels geschlagen haben. Allerdings war auch hier das Wetter nicht ganz so toll, es hat ab und zu einmal genieselt. Ansonsten hat dann aber alles reibungslos geklappt und ich bin gut wieder zu Hause angekommen.

Bild des Tages:
Cuevas de Cuatro Puertas